Diätetik und Kostformen
Unter dem Begriff Diätetik versteht man die Lehre von der Nahrung und Ernährung mit der Wirkung auf den Stoffwechsel von Gesunden und Erkrankten. Sie wird mit ernährungstherapeutischen Maßnahmen umgesetzt. Ernährungstherapie beinhaltet mehrere Interventionsformen zur Sicherstellung des individuellen Energie- und Nährstoffbedarfs von Patient*innen. Sie verfolgt zudem das Ziel, die individuellen und sozialen Ressourcen der Patienten sowie ihrer Angehörigen zu mobilisieren, um diese zu einem situationsangepassten und selbstständigen Ernährungshandeln zu befähigen.
Kostformen ohne diätetische Indikation
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Vollkost
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Vegetarische Kostformen
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Mediterrane Kost
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Angepasste Vollkost bei unspezifischen Unverträglichkeiten
Kostformen mit diätetischen Indikationen
Ernährung bei Erkrankungen des Mundes, der Speiseröhre und des Magens
- Kau- und Schluckstörungen – konsistenzmodifizierte Kost
- Sodbrennen (Ösophagitis)
- Magenresektion und Gastrektomie
- Bariatrische Operationen
Ernährung bei Erkrankungen des Darmes
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
- Obstipation und Divertikulose
- Ernährung bei Reizdarmsyndrom
- FODMAP-arme Ernährung
- Einsatz von Probiotika
Ernährung bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
- Akute Pankreatitis
- Chronische Pankreatitis
- Pankreatektomie
Ernährung bei Erkrankungen der Gallenblase und der Leber
- Gallenerkrankungen
- Lebererkrankungen
Ernährung bei Erkrankungen der Nieren
- Proteinreiche Kost
- Proteinarme/proteindefinierte Kost
- Dialyse
- Elektrolytdefinierte Ernährung – Kaliumreduktion
- Elektrolytdefinierte Ernährung – Phosphatreduktion
- Elektrolytdefinierte Ernährung – Natriumreduktion
Ernährung bei Stoffwechselerkrankungen inkl. Herz-Kreislauferkrankungen
- Adipositas
- Metabolisches Syndrom
- Arterielle Hypertonie
- Typ-1-Diabetes
- Besonderheiten bei Typ-2-Diabetes
- Hypercholesterinämie
- Hypertriglyceridämie
- Hyperurikämie und Gicht
Ernährung bei neurologischen Erkrankungen
Lebensmittelunverträglichkeiten
- Glutenunverträglichkeit
- Lactoseintoleranz
- Fructose- und Sorbitmalabsorption
- Hereditäre Fructoseintoleranz
- Nahrungsmittelallergien
Der DGE-Leitfaden Kostformen
Der DGE-Leitfaden Kostformen kann als Grundlage für die Entwicklung von Speiseplänen und Rezepten dienen, um die Verpflegung in Kliniken und stationären Senioreneinrichtungen zu gestalten. Er umfasst rund 70 Seiten und bietet konkrete und kompakte Angaben zur Gestaltung einzelner Kostformen, mit und ohne diätetische Indikation. Die Inhalte beruhen auf wissenschaftlichen Grundlagen wie den Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr, den DGE-Beratungsstandards und dem Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis (LEKuP). Er schließt damit sehr konkret und handlungsorientiert eine Lücke zwischen theoretischen Grundlagen und der Speisenversorgung im Carebereich. Zielgruppen sind Diätassistent*innen und diätetisch geschulte Fachkräfte, medizinisches Fachpersonal sowie Ernährungsberater*innen. Aber auch Auszubildende und Studierende im Bereich Ernährung, Gesundheit und Diätetik profitieren von dem anwendungsbezogenen Medium. Er im DGE-Medienshop bestellbar und kostet 14,90 Euro zzgl. Versand.
Der Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis (LEKuP)
Der Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis (LEKuP), von sieben Fachgesellschaften und Verbänden erstellt,liefert auf Grundlage evidenzbasierter Leitlinien eine aktuelle, praktische Anleitung für die Ernährungstherapie und eine Orientierungshilfe für die Verpflegung von Patienten und Heimbewohnern. LEKuP richtet sich neben den behandelnden Ärzten an Ernährungsfachkräfte, Träger von und Führungskräfte in Krankenhäusern und Pflegeheimen, Verantwortliche in den Küchen und bei Caterern sowie an die Kostenträger im Gesundheitswesen.
Er ist eine grundlegende Neufassung des 2004 etablierten und 2019 aktualisierten herausgegebenen Rationalisierungsschemas der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin e. V. (DAEM).
Rezeptdatenbanken für die Verpflegung in Kliniken & Reha, von Senior*innen inkl. für das Essen auf Rädern
Wer ist für die Umsetzung in Klinik, Pflege und Reha zuständig?
In Kliniken, Krankenhäusern, Reha und Pflege wird idealerweise durch interprofessionelle Zusammenarbeit die richtige Kostform für Patient*innen und Bewohner*innen ausgewählt und qualitätsgesichert und schmackhaft umgesetzt. Beteiligt sind Verpflegungs- und Küchenverantwortlichen zusammen mit Ernährungsfachkräften wie Diätassistent*innen, Oecotropholog*innen und Ernährungswissenschaftler*innen und dem medizinischen und pflegerischen Personal.
Fachberatung für die Gemeinschaftsverpflegung
Wie können Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung aktuelle fachliche Grundlagen umsetzen? Denn die Qualität des Speisenangebots setzt passende Strukturen und optimale Prozesse voraus. Die DGE-Fachberatung hilft weiter.
Qualifizierung und Weiterbildung für Fachkräfte
Fachkräften der Ernährungsberatung, Verpflegung und -therapie bietet die DGE ein umfangreiches Seminarprogramm zur Weiterbildung und Qualifizierung rund um die Theorie und Praxis vonKostformen und Diätetik an:
DGE-Fortbildungen und Seminare (u. a. Zertikfikatslehrgänge und mehr)
Küchenleiter*innen und Köch*innen, die in der Speisenzubereitung und -planung in Einrichtungen oder Cateringbetrieben tätig sind, können im Rahmen von „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ auf ein weiteres Seminarangebot zurückgreifen:
Seminare für Fachkräfte & Mitarbeitende der Gemeinschaftsverpflegung
Wo finde ich qualifizierte Ernährungsberatung vor Ort bzw. ambulant?
Sie haben eine Diagnose Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes erhalten, wonach Sie eine Ernährungstherapie benötigen? Sie haben Fragen zu einem ernährungsrelevanten Thema oder den Entschluss gefasst abzunehmen und suchen Unterstützung? Zertifizierte Fachkräfte, die produktneutral und wissenschaftlich fundiert beraten, finden Sie in der DGE-Datenbank. Dort können Sie nach Ihrer Region und Ihrem Ort nach einer Ernährungsfachkraft rechecherieren und ggfls. Schwerpunkte oder medizinische Diagnosen berücksichtigen.
Die Ernährungstherapie wird von fast allen gesetzlichen Krankenkassen als „Kann-Leistung“ bezuschusst, wenn Patientinnen und Patienten eine entsprechende ärztliche Bescheinigung über die medizinische Notwendigkeit der Ernährungstherapie vorlegen. Ärzt*innen steht dafür die so genannte „Ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung“ zur Verfügung.Die Bescheinigung kann als beschreibbares PDF-Dokument digital oder auch handschriftlich ausgestellt werden. Mit dem ausgefüllten Dokument haben Patient*innen die Möglichkeit, eine qualifizierte Ernährungsfachkraft aufzusuchen und im Vorfeld die (Teil-)Finanzierung durch ihre Krankenkasse zu beantragen. Das Ausstellen der „Ärztlichen Notwendigkeitsbescheinigung“ belastet nicht das Heilmittelbudget.