DGE-Ernährungsberichte
1. Was ist die allgemeine Aufgabe des DGE-Ernährungsberichts?
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Die Ernährungsberichte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. haben die Aufgabe, die Ernährungssituation sowie deren Entwicklung in Deutschland darzustellen und zu bewerten, relevante Themen aus den Bereichen Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft, z. B. durch die Ausschreibung von Forschungsvorhaben, aufzugreifen, und gegebenenfalls Handlungsempfehlungen abzuleiten.
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Forschungsergebnisse bzw. Aussagen des DGE-Ernährungsberichts dienen der Bundesregierung bei ihren ernährungs- und gesundheitspolitischen Maßnahmen als Entscheidungshilfe. Sie stellen eine objektive Informationsquelle für Politik, Wissenschaftler*innen, Medien, Mittlerkräfte sowie alle an Ernährungsthemen Interessierte dar.
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Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. gibt die Ernährungsberichte im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) heraus.
2. Wann erscheint der DGE-Ernährungsbericht?
Der 1. Ernährungsbericht der DGE erschien im Juni 1969. Seit dem 2. Ernährungsbericht im Jahre 1972 werden die DGE-Ernährungsberichte regelmäßig alle 4 Jahre veröffentlicht.
3. In welcher Form wird der DGE-Ernährungsbericht veröffentlicht?
Der 15. DGE-Ernährungsbericht ist erstmals ausschließlich digital zum kostenfreien Download verfügbar.
Zuvor wurden die Ernährungsberichte der DGE als Buch veröffentlicht. Seit dem 13. DGE-Ernährungsberichts werden einzelne Kapitel vorveröffentlicht.
4. Wo ist der DGE-Ernährungsbericht erhältlich? Ist es möglich, einzelne Kapitel zu erwerben?
Der 15. DGE-Ernährungsbericht ist ausschließlich digital zum kostenfreien Download verfügbar.
Die DGE-Ernährungsberichte von 2004 bis 2020 sind beim DGE-Medienservice und im Buchhandel erhältlich; ebenso stehen diese und ggf. ältere Ausgaben in vielen Universitätsbibliotheken zur Verfügung. Einzelne Kapitel können nicht erworben werden.
Einen Überblick über die Inhalte bisheriger Ernährungsberichte bieten die Inhaltsverzeichnisse.
5. Welche Themen werden in den Ernährungsberichten der DGE behandelt?
Die Themen eines DGE-Ernährungsberichts sind breit gestreut (s. Inhaltsverzeichnisse). Verschiedene Inhalte werden fortgeschrieben, wie z. B. die „Trendanalysen zum Lebensmittelverbrauch auf Basis der Agrarstatistik“. Andere Inhalte werden abhängig vom identifizierten Forschungsbedarf neu aufgenommen.
6. Welche sind die Vor- und Nachteile der aus der Agrarstatistik stammenden Daten, die zur Darstellung der Ernährungssituation in Deutschland herangezogen werden?
Vorteile:
Ein wesentlicher Vorteil der Daten aus der Agrarstatistik ist, dass sie inzwischen über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten mit weitgehend gleichbleibender Methodik jährlich erhoben und veröffentlicht werden. Somit ist es mithilfe der Agrarstatistik möglich, einerseits langfristige Trends zu betrachten und andererseits Einblicke in aktuelle Entwicklungen des Lebensmittelverbrauchs zu erhalten. Unter der Maßgabe, dass sich die Einschränkungen (s. Nachteile) der Agrarstatistik im Laufe der Zeit nur wenig ändern, bieten die Daten somit eine wertvolle Grundlage für die Entwicklung des Lebensmittelverbrauchs in Deutschland.
Nachteile:
Die Daten aus der Agrarstatistik stammen im Wesentlichen aus amtlichen Betriebsstatistiken und werden auf Produktions- oder Großhandelsstufe erfasst. Sie geben den Verbrauch der verfügbaren Lebensmittelmengen wieder, entsprechen jedoch nicht dem tatsächlichen Lebensmittelverzehr der deutschen Bevölkerung. Dies liegt darin begründet, dass die Daten, neben den für den menschlichen Verzehr zur Verfügung stehenden Mengen, in vielen Fällen auch unverzehrbare Mengen oder Anteile wie z. B. Knochen und Schalen (z. B. für die Verwendung als Tierfutter) umfassen. Ein Beispiel hierfür ist die Produktion von Bioethanol als Kraftstoffbeimischung, die seit der Einführung des Ottokraftstoffs E10 im Januar 2011 enorm zugenommen hat. Da in Deutschland vor allem Weizen und Zuckerrüben als Ausgangsprodukte der Bioethanolproduktion dienen, sind die Daten zur Versorgung mit diesen Produkten besonders vorsichtig zu deuten.
Weiterhin fließt in die Daten der Agrarstatistik die Differenz von Importen und Exporten mit ein, deren Menge sich aufgrund des gemeinsamen europäischen Markts oft nur ungenau erfassen bzw. nur schätzen lässt.