Group Ernährungsberater*in finden

Körperzusammensetzung und kritische Nährstoffe im Alter

Welche Veränderungen treten in der Körperzusammensetzung bei Frauen und Männern im Alter auf, wie wirkt sich die Fettverteilung im Körper aus und auf welche Nährstoffe sollte besonders geachtet werden?
4 ältere Menschen sitzen am Tisch und essen gemeinsam

© stockbroker/123rf.com

Senior*innen gelten als sehr heterogene Bevölkerungsgruppe. Niemand kann sich den physiologischen Veränderungen, die mit dem Älterwerden einhergehen, entziehen. Selbst wer keine schwerwiegenden akuten oder chronischen Erkrankungen hat, spürt, dass die Leistungsfähigkeit abnimmt und funktionelle Einbußen in vielen Bereichen auftreten. Diese Prozesse sind jedoch individuell sehr unterschiedlich.

Körperliche Veränderungen im Laufe des Lebens hängen nicht nur von der genetischen Veranlagung ab. Ernährungsund Lebensstil üben entscheidenden Einfluss darauf aus, wie wir altern. Körperliche Bewegung, Verzicht auf Drogen, Rauchen und Alkohol sowie eine gesunde Ernährungsweise können auch für ältere Menschen nach dem 65. Lebensjahr weiterhin gesundheitliche Vorteile bringen.

Mangel- und Fehlernährung sind wichtige Themen im Alter. Wenn sich Gesundheits- und Allgemeinzustand verschlechtern, tritt häufig eine Mangelernährung auf (Volkert et al. 2022). Kau- und Schluckbeschwerden, abnehmender Appetit, vermindertes Durstgefühl, Demenz und viele andere Faktoren können dazu beitragen. Bei selbstständig in Privathaushalten lebenden Senior*innen ist Mangelernährung eher eine Ausnahme, in Langzeitpflegeeinrichtungen und in Krankenhäusern sind jedoch bis zu zwei Drittel der älteren Menschen mangelernährt (Volkert et al. 2013). Eine Sarkopenie, also ein (über das übliche Maß hinausgehender) Verlust an Muskelmasse, -kraft und -funktion tritt u. a. bei kardiologischen Patient*innen häufig auf. Dabei scheinen sich Sarkopenie und kardiovaskuläre Erkrankung gegenseitig zu beeinflussen (Damluji et al. 2023). Andererseits werden, ebenso wie in der Allgemeinbevölkerung, immer mehr ältere Menschen adipös, was eine Sarkopenie jedoch nicht ausschließt

Entwicklung von Krankheiten

Frauen und Männer altern in vielen Punkten unterschiedlich, es gibt aber auch Ähnlichkeiten in den Alterungsprozessen (Schladitz et al. 2022). Eine länderübergreifende Auswertung zeigt: Männer leiden häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Frauen dagegen häufiger an Erkrankungen, die auf entzündlichen Prozessen beruhen (Crimmins et al. 2019). Frauen leben meist länger, berichten allerdings öfter als Männer über funktionelle, körperliche, kognitive und soziale Einbußen sowie über ein verringertes Wohlbefinden (Schladitz et al. 2022). Manche Autor*innen sprechen daher von einem „Mortalitäts-Morbiditäts-Paradoxon“, wobei unklar ist, ob Frauen mehr Zeit in der Morbidität verbringen, nur, weil sie länger leben als Männer (Austad und Fischer 2016).

Veränderungen der Körperzusammensetzung

Info

Die Erforschung der gesundheitlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern hat erst vor Kurzem verstärkt an Bedeutung gewonnen. Viele Fragen sind noch völlig ungeklärt. Dies gilt auch für Menschen, deren Geschlecht nicht eindeutig feststeht, die beiden Geschlechtern angehören oder die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen haben. Für diese Menschen liegen noch keine Daten zu Veränderungen der Körperzusammensetzung oder zum Bedarf an Nährstoffen im Alter vor.

Ältere Männer haben wie in jüngeren Jahren einen höheren Muskelanteil als Frauen, umgekehrt haben Frauen einen höheren Körperfettanteil. Die sinkenden Mengen an Sexualhormonen hinterlassen bei beiden Geschlechtern Spuren in der Muskulatur, die nun leichter schwindet bzw. schwerer wieder aufgebaut werden kann (Kim et al. 2016). Nicht nur die Muskelmasse, auch die Zusammensetzung der Muskeln (unter anderem der Muskelfasertyp) und der Muskelstoffwechsel ändern sich mit zunehmendem Alter. Auch diese Veränderungen haben Einfluss auf die Muskelfunktion (Dao et al. 2020).

Bei Frauen ändert sich im Verlauf der Wechseljahre die Körperzusammensetzung: Der Fettanteil nimmt zu, die fettfreie Körpermasse ab (Greendale et al. 2019). Dabei nimmt besonders die Fettanlagerung im Bauchraum (adominales Fett) und um die inneren Organe (viszerales Fett) zu, während die Fettreserven in der Unterhaut schwinden. Das Fettverteilungsmuster von postmenopausalen Frauen wird dem der Männer somit ähnlicher. Einige geschlechtsspezifische Unterschiede bleiben jedoch bestehen: Bei älteren Männern lagert sich generell mehr Fett im Bauchraum an, während Frauen mehr Fett am Gesäß und den Oberschenkeln aufweisen (Lumish et al. 2020, Schorr et al. 2018).

Je geringer die Muskelmasse bzw. je schlechter die Parameter für die Muskelkraft vor Beginn des höheren Lebensalters sind, desto schlechter ist die gesundheitliche Prognose (erhöhtes Risiko für Stürze und Knochenbrüche, Gebrechlichkeit usw.) (Westbury et al. 2021). Die Menopause beendet durch die sinkende Menge an Östrogenen den Schutz vor Herzerkrankungen – ein Vorteil, den Frauen bis dahin gegenüber Männern aufweisen (El Khoudary et al. 2020). Ältere Frauen sind auch anfälliger für Erkrankungen des Bindegewebes, da dieses auf Sexualhormone reagiert (Austad und Fischer 2016).

Gesundheitliche Folgen durch Fettverschiebungen

Bei älteren Menschen wurde eine verstärkte Anlagerung von Fett in Geweben festgestellt, in denen physiologischerweise kein Fett vorhanden ist (ektopische Fettverteilung), z. B. in der Skelett- und Herzmuskulatur oder in der Leber und der Bauchspeicheldrüse (Kuk et al. 2009). Diese Verschiebungen ziehen gesundheitliche Folgen nach sich, wie Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämien) oder Insulinresistenz. Die Fetteinlagerung im Muskelgewebe kann zudem Verluste der Muskelfunktion mit sich bringen.

Der Body Mass Index (BMI), also das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße, wird gerne in jedem Lebensalter zur Beurteilung des Körpergewichts genutzt. Dass die Körpergröße mit zunehmendem Alter abnimmt (durch Haltungsschäden, Verkrümmung der Wirbelsäule, Flüssigkeitsverlust in den Bandscheiben), sollte bei der Beurteilung des BMIs ebenso berücksichtigt werden wie die Veränderungen der Fett- und Muskelanteile. Welcher BMI-Bereich für ältere Menschen als empfehlenswert gilt, darüber wird unter Expert* innen weiterhin diskutiert (Harris 2017). Anerkannt ist: Adipositas sollte in allen Altersgruppen vermieden werden (Sanchez-Lastra et al. 2023).

Der Energiebedarf sinkt im Alter

Da altersbedingt die fettfreie Körpermasse – vor allem die Skelettmuskulatur – abnimmt, sinkt auch der Energieverbrauch. Eine oftmals geringe körperliche Aktivität lässt den Energiebedarf zusätzlich sinken. Dieser kann daher zwischen sehr aktiven und völlig inaktiven älteren Menschen stark von den altersspezifischen Richtwerten abweichen. Bei einem angenommenen Maß für die körperliche Aktivität (PAL-Wert) von 1,4 wird ein täglicher Energiebedarf von 1 700 kcal für Seniorinnen und 2 100 kcal für Senioren angenommen. Ein PAL-Wert von 1,4 entspricht einer sitzenden Tätigkeit mit wenig bzw. ohne anstrengende Freizeitaktivitäten. Da Männer mehr Skelettmuskulatur abbauen als Frauen, reduziert sich der Energiebedarf bei ihnen stärker. Heißt: Bei den 25- bis unter 51-Jährigen werden 100 kcal mehr für Frauen und 300 kcal mehr für Männer angegeben. Praktisch bedeutet dies: Ein älterer Mann benötigt zum Beispiel eine Scheibe Graubrot bestrichen mit Butter und belegt mit einer Scheibe Gouda weniger als in jüngeren Jahren. Für eine ältere Frau reduziert sich der Energiebedarf entsprechend nur um ein Drittel einer gleichermaßen belegten Brotscheibe.

Für mangelernährte und/oder hospitalisierte Personen sind die spezifischen Empfehlungen der jeweiligen Fachgesellschaften zu beachten (Volkert et al. 2022, Volkert et al. 2013). Im Alltag können u. a. vitamin- und mineralstoffreiches, gut portioniertes Fingerfood, appetitliches Anrichten der Speisen, Gesellschaft beim Essen und eine angenehme Atmosphäre dazu beitragen, dass bei Personen, die wenig essen (wollen) keine Mangelerscheinungen auftreten.

Wassermangel fördert Teilnahmslosigkeit

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist sehr wichtig, da das Durstgefühl im Alter nachlässt. Ein Flüssigkeitsdefizit kann zu zahlreichen Störungen wie Schwindel, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, verminderter Leistung, Muskelschwäche, Teilnahmslosigkeit (Apathie), akuter Verwirrtheit, trockener Haut, Störungen der Blutdruckund Thermoregulation sowie Nierenstörungen führen (Benton et al. 2016, Johnson et al. 2022, Watso und Farquhar 2019). Es ist nicht möglich, den Trinkwasserbedarf pauschal zu bestimmen, da viele Faktoren (wie Umgebungstemperatur, körperliche Anstrengung usw.) den Bedarf beeinflussen und der Wassergehalt der Nahrung ebenfalls zur Flüssigkeitsversorgung beiträgt. Eine Trinkmenge von mindestens sechs Gläsern (à 200 ml) Wasser, Tee und anderen möglichst zuckerfreien oder zuckerarmen Getränken pro Tag ist empfehlenswert, bei Hitze und körperlicher Anstrengung deutlich mehr. Je weniger gegessen wird (insbesondere je weniger wassereiche Lebensmittel wie Gemüse und Obst), desto mehr sollte getrunken werden. Dafür können stets bereitgestellte Getränke (z. B. abgedeckte Wasserkaraffen, Trinkwasserspender), Trinkprotokolle und -pläne hilfreich sein.

Welche Nährstoffe können im Alter kritisch werden?

Nach dem heutigen Stand der Ernährungsforschung benötigen ältere Menschen zwar weniger Energie (Kalorien), aber genauso viele Vitamine und Mineralstoffe wie jüngere Menschen. Daraus folgt: Die Nährstoffdichte muss erhöht werden. Um diesen Bedarf zu decken, ist eine mikronährstoffreiche Kost erforderlich. An den Empfehlungen für eine vollwertige Ernährung ändert sich für ältere Menschen im Grunde nichts: viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Obst, Nüsse, fettarme Milch- und Fleischprodukte und eine ausreichende Menge zuckerfreier Flüssigkeiten. Eine ausgewogene Ernährung nach den Empfehlungen der DGE versorgt den Körper normalerweise ausreichend mit allen Nährstoffen und sorgt außerdem für eine angemessene Zufuhr von Ballaststoffen. Da viele ältere Menschen unter Verdauungsproblemen und Verstopfung leiden, sind Ballaststoffe (aus Vollkorngetreide, Gemüse, Hülsenfrüchten) zusammen mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und genügend Bewegung ratsam. Diese Ernährungsweise muss allerdings (ebenso wie in jüngeren Jahren) an individuelle Besonderheiten wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, Kau- oder Schluckstörungen, Magen- oder Darmprobleme usw. angepasst werden. Da die meisten Menschen diese Ernährungsempfehlungen jedoch nicht oder nur teilweise befolgen (können oder wollen) und die Deckung des Nährstoffbedarfs unsicher ist, wurden für ältere Menschen für einzelne Mikronährstoffe spezielle Empfehlungen (gegebenenfalls zur Supplementierung) ausgesprochen, die im folgenden Abschnitt erläutert werden. Eine Nahrungsergänzung sollte immer nur nach ärztlicher Absprache erfolgen.

Besonders auf Proteine, Vitamin D, Calcium und Vitamin B12 achten

Metabolische und epidemiologische Studien liefern Hinweise darauf, dass der Bedarf an Proteinen im Alter höher ist als im mittleren Erwachsenenalter, um die Funktion der Muskulatur aufrechtzuerhalten. Die Datenlage dazu ist allerdings nicht eindeutig. Expert*innen aus mehreren europäischen Fachgruppen/-gesellschaften sehen eine Proteinzufuhr von 1,0–1,2 g pro kg Körpergewicht als optimal an. Die DGE gibt einen Schätzwert für eine angemessene Proteinzufuhr von 57 g pro Tag für Frauen und 67 g pro Tag für Männer an.

Bei Sarkopenie empfiehlt die DGE eine Anpassung der Proteinzufuhr auf 1,2–1,5 g hochwertiges Protein pro kg Körpergewicht. Hochwertige Proteinquellen sind Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Hülsenfrüchte (wie Linsen, Bohnen). Neben proteinreichen Lebensmitteln scheint ein hoher Verzehr von Gemüse und Obst förderlich für den Erhalt der Muskelfunktion zu sein (Granic et al. 2020). Ob, wie in Beobachtungsstudien festgestellt, eine höhere Zufuhr von bestimmten Mineralstoffen (wie Magnesium, Selen und Calcium) ebenfalls hilfreich sein könnte, ist nicht ausreichend belegt (van Dronkelaar et al. 2018). Die Datenlage spricht insgesamt für eine ausgewogene Ernährung, die von Natur aus reich an diesen Mikronährstoffen ist. Ebenso wichtig sind körperliche Aktivität und Muskelaufbau (Mareschal et al. 2020).

Vitamin D …

… ist unentbehrlich für die Regulierung des Calcium- und Phosphatstoffwechsels und damit für den Erhalt gesunder Knochen. Auch das Immunsystem benötigt für seine Funktion Vitamin D. Im höheren Lebensalter ist es sehr wichtig, altersbedingte Verluste der Knochenmasse aufzuhalten, damit es nicht zu Knochenbrüchen durch Osteoporose kommt. Da Vitamin D auch für die Funktion der Skelettmuskulatur eine wichtige Rolle spielt, sind hier gleich zwei Ansatzpunkte für ausreichende Versorgung mit Vitamin D zu sehen, denn eine kräftige Muskulatur ist wichtig für die Mobilität und das Gleichgewicht und kann vor Stürzen schützen. Einerseits empfiehlt sich der Verzehr von Vitamin-D-reichen Lebensmitteln, z. B. Fettfische, Leber, Margarine, andererseits spielt die Vitamin-D-Produktion der Haut bei Sonnenexposition – wie auch bei jüngeren Menschen – eine große Rolle. Wenn ältere Menschen allerdings kaum ans Tageslicht kommen oder die Haut fast vollständig mit Kleidung bedeckt ist, reicht die Vitamin- D-Produktion in der Haut zumindest im Winter nicht aus. Daher sollte die Versorgung (20 μg/Tag) zusätzlich zur Zufuhr über die Ernährung über die Einnahme eines Vitamin- D-Präparats sichergestellt werden. Für die Knochengesundheit ist eine ausreichende Zufuhr (1 000 mg/Tag) von Calcium (über fettarme Milch- und Milchprodukte, Mineralwasser und calciumreiche, aber oxalsäurearme Gemüse wie Brokkoli) ebenfalls sehr wichtig. Es gibt keine eindeutigen Hinweise darauf, dass eine Calciumzufuhr, die über dieser Empfehlung liegt, einen weiteren Nutzen für die Knochengesundheit für Über-65-Jährige hat.

Vitamin B12

… (Cobalamine) wird im Körper als Coenzym, u. a. im Rahmen der DNA-Synthese benötigt. Es besteht ein enger Zusammenhang mit dem Folsäurestoffwechsel, wodurch Cobalamine für die Zellteilung und -differenzierung wichtig sind. Ein Mangel betrifft besonders Zellen mit einer hohen Teilungsrate wie die Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), sodass bei einer Unterversorgung eine megaloblastische Anämie entstehen kann. Auch eine Beteiligung am Knochenstoffwechsel ist wahrscheinlich. Bei einem schweren Mangel können neurologische Störungen auftreten (Störungen der Muskelkoordination, Parästhesien). Bei unzureichender Versorgung mit Vitamin B12 steigt die Konzentration von Homocystein im Plasma an. Der Abbau hängt jedoch auch von der Verfügbarkeit anderer Vitamine ab (Folsäure, Vitamin B6 und in geringerem Maße auch von Vitamin B2). Trotzdem gilt Homocystein als unabhängiger Risikomarker für Vitamin-B12-Mangel, ischämische Herzerkrankungen und Schlaganfälle. Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin B12 kann bei älteren Menschen auftreten, die Medikamente einnehmen, welche die Absorption dieses Mikronährstoffs behindern. Dazu gehören Protonenpumpenhemmer und H2-Blocker. Eine atrophische Gastritis kann ebenfalls zu einem Defizit und zu einer perniziösen Anämie führen, da durch diese Erkrankung weniger proteingebundenes Vitamin B12 absorbiert wird, sodass eine entsprechende Supplementierung mit Vitamin B12 erforderlich ist. Bei veganer Ernährung ist ebenfalls eine Supplementierung erforderlich, da Cobalamine ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten sind. Ansonsten beruht eine Mangelsymptomatik bei Mischkost eher auf Erkrankungen des Magen- Darm-Trakts. Für ältere Menschen wird eine regelmäßige Überprüfung des Vitamin-B12-Status empfohlen.

In Einzelfällen kann durch die reduzierte Nahrungszufuhr und/oder eine ungünstige Lebensmittelauswahl ein Mangel an weiteren Mineralstoffen (wie Eisen, Jod, Zink oder Selen) entstehen. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind daher ratsam, um Mangelzuständen vorzubeugen bzw. diese auszugleichen.

Bestimmte Medikamente, die im höheren Lebensalter häufig verordnet werden, können den Nährstoffbedarf beeinflussen. So kann beispielsweise die tägliche, niedrig dosierte Einnahme von Acetylsalicylsäure (Wirkstoff in einigen Schmerzmitteln) das Risiko für eine Anämie erhöhen und möglicherweise eine Supplementation von Eisen erforderlich machen (Mc- Quilten et al. 2023).

Literatur

  • Austad SN, Fischer KE: Sex Differences in Lifespan. Cell Metab 23 (2016) 1022–1033
  • Benton D, Jenkins KT, Watkins HAT et al.: Minor degree of hypohydration adversely influences cognition: a mediator analysis. Am J Clin Nutr 104 (2016) 603–612
  • Crimmins EM, Shim H, Zhang YS et al.: Differences between men and women in mortality and the health dimensions of the morbidity process. Clin Chem 65 (2019) 135–145
  • Damluji AA, Alfaraidhy M, AlHajri N et al.: Sarcopenia and Cardiovascular Diseases. Circulation 147 (2023) 1534–1553
  • Dao T, Green AE, Kim YA et al.: Sarcopenia and Muscle Aging: A Brief Overview. Endocrinol Metab (Seoul) 35(4) (2020) 716–732
  • El Khoudary SR, Aggarwal B, Beckie TM et al.: Menopause transition and cardiovascular disease risk: implications for timing of early prevention: a scientific statement from the American Heart Association. Circulation 142 (2020) e506–e532
  • Granic A, Dismore L, Hurst C et al.: Myoprotective whole foods, muscle health and sarcopenia: a systematic review of observational and intervention studies in older adults. Nutrients 12 (2020) 2257
  • Greendale GA, Sternfeld B, Huang M et al.: Changes in body composition and weight during the menopause transition. JCI Insight 4 (2019) e124865
  • Harris TB: Weight and Body Mass Index in Old Age: Do They Still Matter? J Am Geriatr Soc 65(9) (2017) 1898–1899
  • Johnson RJ, García-Arroyo FE, Gonzaga-Sánchez G et al.: Current hydration habits: the disregarded factor for the development of renal and cardiometabolic diseases. Nutrients 14 (2022) 2070
  • Kim YJ, Tamadon A, Park HAT et al.: The role of sex steroid hormones in the pathophysiology and treatment of sarcopenia. Osteoporos Sarcopenia 2 (2016) 140–155
  • Kuk JL, Saunders TJ, Davidson LE et al.: Age-related changes in total and regional fat distribution. Ageing Res Rev 8 (2009) 339–348
  • Lukšienė D, Tamosiunas A, Radisauskas R et al.: The prognostic value of combined status of Body Mass Index and psychological well-being for the estimation of all-cause and CVD mortality risk: results from a long-term cohort studyin Lithuania. Medicina (Kaunas) 58 (2022) 1591
  • Lumish HS, O’Reilly M, Reilly MP: Sex differences in genomic drivers of adipose distribution and related cardiometabolic disorders: opportunities for precision medicine. Arterioscler Thromb Vasc Biol 40 (2020) 45–60
  • Mareschal J, Genton L, Collet TH et al.: Nutritional intervention to prevent the functional decline in community-dwelling older adults: a systematic review. Nutrients 12 (2020) 2820
  • McQuilten ZK, Thao LTP, Pasricha SR et al.: Effect of low-dose aspirin versus placebo on incidence of anemia in the elderly: a secondary analysis of the aspirin in reducing events in the elderly trial. Ann Intern Med (2023) Jun 20, Epub ahead of print
  • Sanchez-Lastra MA, Ding D, Dalene KE et al.: Body composition and mortality from middle to old age: a prospective cohort study from the UK Biobank. Int J Obes (Lond) (2023) Apr 22. doi: 10.1038/s41366-023-01314-4. Epub ahead
  • of print
  • Schladitz K, Förster F, Wagner M et al.: Gender specifics of healthy ageing in older age as seen by women and men (70+): A Focus Group Study. Int J Environ Res Public Health 19 (2022) 3137
  • Schorr M, Dichtel LE, Gerweck AV et al.: Sex differences in body composition and association with cardiometabolic risk. Biol Sex Differ 9 (2018) 28
  • van Dronkelaar C, van Velzen A, Abdelrazek M et al.: Minerals and sarcopenia; the role of calcium, iron, magnesium, phosphorus, potassium, selenium, sodium, and zinc on muscle mass, muscle strength, and physical performance in older adults: a systematic review. J Am Med Dir Assoc 19 (2018) 6–11.e3
  • Volkert D, Beck AM, Cederholm T et al.: ESPEN practical guideline: Clinical nutrition and hydration in geriatrics. Clin Nutr 41 (2022) 958–989
  • Volkert D, Bauer JM, Frühwald T et al.: Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), in Zusammenarbeit mit der GESKES, der AKE und der DGG. Klinische Ernährung in der Geriatrie. Aktuel Ernahrungsmed 38 (2013) e1–e48
  • Watso JC, Farquhar WB: Hydration status and cardiovascular function. Nutrients 11 (2019) 1866
  • Westbury LD, Syddall HE, Fuggle NR et al.: Relationships between level and change in sarcopenia and other body composition components and adverse health outcomes: findings from the Health, Aging, and Body Composition Study. Calcif Tissue Int 108 (2021) 302–313

Zuerst erscheinen in DGEWissen 9.2023 S.121–124, Autorin: Dr. Karin Kreuel