DGE verleiht Hans Adolf Krebs-Preis 2013
(dge) Heute zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Eva Rath aus München mit dem Hans Adolf Krebs-Preis 2013 aus. Sie erhält den Preis für ihre herausragende Arbeit zur Identifizierung eines Proteins, das eine Rolle bei der Weiterleitung von Stresssignalen spielt, die für das komplexe Entzündungsgeschehen bei Chronisch entzündlichen Darmkrankheiten (CED) verantwortlich sind.
Mit Eva Rath nimmt die elfte Wissenschaftlerin den mit 5 000 Euro dotierten Preis vom Vorsitzenden der Stiftung, Prof. Dr. Peter Stehle und dem Präsidenten der DGE, Prof. Dr. Helmut Heseker, entgegen. Die Stiftung zur Förderung der DGE zeichnet seit 1981 wegweisende Forschungsarbeiten im Bereich der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften mit dem Hans Adolf Krebs-Preis aus.
Eva Rath erhält den Preis für ihre Publikation „Induction of dsRNA-activated protein kinase links mitochondrial unfolded protein response to the pathogenesis of intestinal inflammation“. In ihren Untersuchungen identifizierte sie erstmals das Protein double stranded RNA-activated protein kinase (PKR), das für die Weiterleitung mitochondrialer Signale in den Zellkern verantwortlich ist. Wissenschaftler vermuten, dass mitochondrialer Stress eine direkte Rolle bei der Entstehung von CED spielt, von der mehr als 300 000 Menschen in Deutschland betroffen sind. Die Ursachen der CED, zu der auch die bekannten Krankheitsbilder Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa gehören, sind bisher nicht vollständig geklärt. Beobachtete Veränderungen der Mitochondrien der Darmepithelzellen weisen darauf hin, dass Stresssignale der Mitochondrien an den Entzündungsprozessen in der Dünn- und Dickdarmschleimhaut beteiligt sind. Die Entzündungsprozesse werden durch chronisch aktivierte Immunzellen im Darm aufrecht erhalten. Die Konsequenz dieser unkontrollierten Aktivierungsprozesse im Darm sind Gewebezerstörungen.
„Mit ihrer Publikation aus der Grundlagenforschung konnte Frau Rath erstmals zeigen, wie mitochondriale Stressmechanismen in den Darmepithelzellen funktionieren. Darüber hinaus gelang es ihr, das Protein zu identifizieren, das den Signalweg des mitochondrialen Stresses in das Entzündungsgeschehen mit einbindet. Mitochondrialer Stress und speziell auch die PKR könnten zukünftig neue Wege für therapeutische Ansätze zur Behandlung dieses Krankheitsbildes aufzeigen“ betonte Heseker in seiner Laudatio.
Die 34-Jährige Eva Rath studierte Ernährungswissenschaften mit Schwerpunkt Biomedizin an der Technischen Universität München. Seit 2006 arbeitet sie dort am Lehrstuhl für Biofunktionalität der Lebensmittel unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Haller, zunächst als Doktorandin und seit 2011 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Hier beschäftigt sie sich vornehmlich mit der Erforschung von Entzündungsmechanismen bei chronisch entzündlichen Darmkrankheiten.