Aktionswoche gegen krankheitsbedingte Mangelernährung mit DGE-Beteiligung
Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) engagiert sich hier national, um Expert*innen, Medien, politische Stakeholder, Patient*innen und Angehörige zu diesem gesellschaftlich und volkwirtschaftlich wichtigen Thema sowie unterschätzten Gesundheitsrisiko aufzuklären und zu sensibilisieren. Die DGE ist dabei eine von insgesamt zehn Kooperationspartnerinnen und -partnern, die sich unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) für diese zweite Durchführung der nationalen MAW zusammengeschlossen haben. Die Fachgesellschaften und Berufsverbände möchten mit ihren gemeinsamen Aktivitäten den Forderungen nach Etablierung von Strukturen im Gesundheitswesen für die Prävention, Diagnostik und Therapie zur Mangelernährung deutlich mehr Nachdruck verleihen.
Während der deutschen MAW trägt die DGE auch inhaltlich zum Programm bei: Am 11. November ist kostenfreier Expert*innentag, an dem das Webinar „Die krankheitsassoziierte Mangelernährung – eine interdisziplinäre Herausforderung“ stattfindet. Hier informiert der Fachbereich Klinikverpflegung „Station Ernährung“ der DGE-Projekte „IN FORM in der Gemeinschaftsverpflegung“ mit einem Online-Vortrag. Er zeigt, wie durch eine Umsetzung des DGE-Qualitätsstandards einer Mangelernährung in Kliniken begegnet werden kann. Am 12. November diskutiert DGE-Präsident Prof. Bernhard Watzl mit Teilnehmenden aus Politik und Wissenschaft zum Thema „Nährstoffe sind Wirkstoffe für vulnerable Gruppen“.
Am 13. November folgt der Patient*innentag. Hier finden zum Beispiel digitale Sprechstunden, ein Online-Kochseminar sowie Aktionen vor Ort in teilnehmenden Kliniken, Reha- und Pflegeeinrichtungen statt.
Der nationale und internationale nutritionDay steht am 14. November auf dem Programm. An diesem Tag erfassen Gesundheitseinrichtungen strukturelle Daten und die Ernährungssituation ihrer Patient*innen und Bewohner*innen. Diese Daten liefern eine kontinuierliche Grundlage zur Bewertung der Ernährungsversorgung und sind gleichzeitig Basis für Studien und Auswertungen, wie für den 14. und 15. DGE-Ernährungsbericht.
Den Abschluss findet die zweite deutsche Aktionswoche mit dem Nachwuchstag per Webinar am 15. November. Hier soll der medizinische, pflegerische und weitere Nachwuchs früh für die Gefahren und Therapien der Mangelernährung sensibilisiert werden.
Warum ist die gemeinsame Aktionswoche wichtig?
Viele Patient*innen sind bereits bei ihrer Aufnahme in die Klinik von einer krankheitsbedingten Mangelernährung betroffen. Oftmals verschlechtert sich der Ernährungszustand während des Aufenthalts sogar noch weiter. Dies hat häufig negative Folgen für den Verlauf der Erkrankung und kann den Heilungsprozess stark beeinträchtigen. Das Risiko für eine krankheitsbedingte Mangelernährung in Kliniken sollte daher frühzeitig von Pflege und medizinischem Personal erkannt und mit einer strukturierten Ernährungstherapie behandelt werden.
Eine krankheitsbedinge Mangelernährung kann rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Je nach Ursache sind verschiedene Formen des Ernährungssupports für die Therapie wichtig. Dafür braucht es entsprechende Versorgungstrukturen und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit des Personals in Pflege, Ernährungsberatung, Küche und Medizin.
Warum ist die DGE bei der MAW dabei?
Die DGE setzt sich auf verschiedenen Ebenen gegen Mangelernährung ein. Zum einen durch transparente, neutrale und unabhängige Datenauswertungen auf wissenschaftlicher Basis und entsprechende Kommunikation über ihre reichweitenstarken Medien, Veranstaltungen und Wissenschaftskanäle. Zum anderen engagiert sich die DGE satzungsgemäß für die Qualitätssicherung in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Ernährungsberatung und -aufklärung. Als Teil von „IN FORM Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ entwickelt sie u. a. die DGE-Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung verschiedener Lebenswelten, z. B. für Kliniken oder Senioreneinrichtungen inklusive dem Angebot von „Essen auf Rädern“ im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Sie bietet passgenaue Seminare für die Betriebs- und Klinikverpflegung an und ist an der Erarbeitung des LEKuP (Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis) beteiligt. (Angehende) Ernährungsfachkräfte erhalten von der DGE fundierte Informationen zu Ernährung in Prävention und Therapie für die Beratung. Patient*innen finden zertifizierte Ernährungsfachkräfte auf der DGE-Website. Ziel der DGE ist es, die Bevölkerung in Deutschland dabei zu unterstützen, Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen.
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