Neues Curriculum für das Zertifikat „Ernährungsberater*in/DGE“
Das Curriculum umfasst nun 10 Module mit insgesamt 48 Themen. Schwerpunkt sind fachliche und didaktische Inhalte, ergänzt durch Themen aus den Bereichen Ernährungspsychologie, Marketing und Selbstpräsentation oder Qualitätssicherung und Evaluation.
Acht neue Themen und mehr Ernährungstherapie
Acht Themen sind neu im aktualisierten Curriculum, beispielsweise kultursensible Beratung, Herausforderungen in der Online-Beratung oder berufliche Perspektiven in der Selbstständigkeit sowie im Angestelltenverhältnis. Der Anteil ernährungstherapeutischer Themen wurde erweitert. Die Teilnehmer*innen befassen sich mit insgesamt 12 Indikationsbereichen aus den DGE-Beratungsstandards. Dazu zählen unter anderem Lebensmittelunverträglichkeiten, gastrointestinale Erkrankungen, Essstörungen, Ernährungstherapie bei Krebs, Laborparameter bei Mangelernährung oder Arzneimittel-Lebensmittel-Interaktionen.
Für die berufliche Praxis und Vernetzung
Ziel des Lehrgangs ist es, nach dem Studium oder der Ausbildung das eigene Kompetenzprofil für die Ernährungsberatung und Ernährungstherapie zu erweitern. Der erfolgreiche Abschluss sowie die kontinuierliche Fortbildung wird durch das Zertifikat Ernährungsberater*in/DGE nachgewiesen. Verbraucher*innen, potentielle Arbeitgeber*innen, Krankenkassen oder Ärzte und Ärztinnen können damit auf einen Blick qualitätsgesicherte Ernährungsberatung erkennen – auch in Abgrenzung zu unseriösen oder produktbezogenen Angeboten.
Der Fokus der Fortbildung liegt auf dem Transfer von Inhalten in die berufliche Praxis. Ein bewährter Bestandteil ist daher das Beratungstraining zur Einzel- und Gruppenberatung. Unterstützt durch eine Videoanalyse (Microteaching) wird hier das Berater*innenverhalten in Form von Rollenspielen trainiert.
Dr. Ute Brehme, Leitung des Referats Fortbildung, betont: „Unsere Teilnehmer*innen können ihr persönliches Beratungsprofil im Rahmen der strukturierten beruflichen Fortbildung bei der DGE weiterentwickeln. Davon profitieren auch ihre zukünftigen Klient*innen und Patient*innen.“
Ein weiteres Ziel ist die Vernetzung. „Durch die gemeinsame Zeit im Lehrgang bilden sich persönliche und fachliche Verbindungen, die häufig über viele Jahre bestehen bleiben“, berichtet Ute Brehme. Dies sei angesichts der großen Bandbreite der Beratungsthemen sowie vieler organisatorischer Herausforderungen sowohl zu Berufsbeginn als auch langfristig eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Tätigkeit.
Veränderte Rahmenbedingungen – neue Formate
Der erste Lehrgang Ernährungsberater*in/DGE startete 1957. Über die Zeit wurde das Konzept kontinuierlich den aktuellen fachlichen, didaktischen, technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst. So wurde 2010 das Format „Intensiv“ für Berufserfahrene ins Leben gerufen. Seit 2022 gibt es auch eine rein digitale Variante. Die DGE bietet den Lehrgang in vier Formen an, in Präsenz und/oder online, jeweils kombiniert mit selbstgesteuertem Lernen:
- „Präsenz“ mit 9 Blöcken à 3 Tage am Wochenende in Bonn
- „Digital" mit 9 Online-Blöcken à 3 Tage
- „Kombi“ mit einer Kombination aus 3 Präsenz-Blöcken à 5 Tage und 3 Online-Blöcken à 4 Tage
- „Intensiv“ mit dem Fokus auf dem selbstgesteuerten Lernen kombiniert mit einem Präsenz- und Online-Block über jeweils 5 Tage