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Referenzwert

Folat

Folat spielt eine Rolle bei der Zellteilung und dem Zellwachstum und ist beteiligt bei der Blutbildung und einer Vielzahl anderer Stoffwechselprozesse.
  • Folat ist die natürliche, im Körper und in Lebensmitteln vorkommende Form des Vitamins und umfasst verschiedene physiologisch Verbindungen. Die industriell hergestellte Form wird Folsäure genannt und wird zur Anreicherung von Lebensmitteln und Vitaminpräparaten verwendet.
  • Mit dem Begriff „Folat-Äquivalente“ wird die unterschiedliche Bioverfügbarkeit und Umwandlungsrate von Folatverbindungen und der synthetischen Folsäure berücksichtigt.
  • Gute Folatlieferanten sind grünes Blattgemüse wie Spinat und Salate, Tomaten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Orangen, Sprossen und Vollkornprodukte sowie Kartoffeln, Leber und Eier.
  • Bei einem Folatmangel sind v. a. Zellteilungs- und Wachstumsprozesse gestört. Insbesondere bei einer unzureichenden Folat-Versorgung in der Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko für angeborene Fehlbildungen, die das Gehirn und/oder das Rückenmark des Kindes betreffen wie v. a. der „offene Rücken“.
  • Daher wird Frauen, die schwanger werden könnten bzw. wollen, und Schwangeren bis zum dritten Monat eine Supplementation empfohlen.

Stand Ableitung: 2015

Empfohlene Folatzufuhr
AlterFolat
µg-Äqui­va­lenta/Tag
Säuglingeb
0 bis unter 4 Monate60
4 bis unter 12 Monate80
Kinder und Jugendliche
1 bis unter 4 Jahre120
4 bis unter 7 Jahre140
7 bis unter 10 Jahre180
10 bis unter 13 Jahre240
13 bis unter 15 Jahre300
15 bis unter 19 Jahrec300
Erwachsene
19 bis unter 25 Jahrec300
25 bis unter 51 Jahrec300
51 bis unter 65 Jahre300
65 Jahre und älter300
Schwangerec550
Stillende450
a Berechnet nach der Summe folatwirksamer Verbindungen in der üblichen Nahrung (Folat-Äquivalente) 1 μg Folat-Äquivalent = 1 μg Nahrungsfolat = 0,5 μg synthetische Folsäure.
b Hierbei handelt es sich um Schätzwerte.
c Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, sollen zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 μg synthetische Folsäure/Tag oder äquivalente Dosen anderer Folate in Form eines Präparats einnehmen, um Neuralrohrdefekten vorzubeugen. Diese zusätzliche Einnahme eines Folsäure- oder Folatpräparats sollte mindestens 4 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft anfangen und während des 1. Drittels der Schwangerschaft beibehalten werden.

Ausgewählte Fragen und Antworten zu Folat